Jetzt ist es passiert! Solange ich mich erinnern kann - und das ist in meinem Fall immerhin schon einige Jahre der Fall - war dieses die erste von Hiespielchen - genauer: Friedel - organisierte Spielereise überhaupt. Ein Reisebus war gerade groß genug, um die meisten der 59 Teilnehmer von Dorsten und Dinslaken ins leidlich verschneite Hilchenbach im Rothaargebirge zu befördern. Immerhin durften wir uns in bequeme Sessel lehnen - die mitgeführten rund 120 Spiele füllten den Busladeraum zum guten Teil aus.
Ziel der Fahrt war das EAB-Gästehaus am Rande von Hilchenbach. Die vorab verteilten Zimmer waren schnell gefunden und für Unterbringung der Wechselkleidung in Beschlag genommen, denn diese brauchten wir kaum zum Wohnen - manch einer auch nicht zum Schlafen! Schließlich spielte sich das übrige Geschehen auf drei Etagen verteilt von der Kellerbar über die Seminarräume bis zum allnächtlichen Werwolf-Treff unterm Dach ab.
Nach dem Abendessen am Anreisetag bot Friedel mit einem Siedlerturnier auch Neulingen der Materie "modernes Gesellschaftsspiel" einen Anreiz zum Einstieg in unsere bunte Schachtelwelt. Nach diesem gelungenen Auftakt fanden sich an allen Tagen immer wieder rasch neue Spielrunden zum Erproben und Gerne-Wiederspielen der Schätze. Der erste Abend hatte offenbar sogleich eingeschlagen: nicht weniger als sechs von uns nahmen das einbrechende Morgengrauen zum Anlass, direkt vom Spieltisch zum Frühstück zu gehen, etwa nochmal soviele hielten immerhin bis nach vier Uhr morgens durch.
Samstag nach dem Frühstück lief ein Trupp nach Hilchenbach zur Ortsbesichtigung, viele der Kinder spielten vor dem Haus im Schnee. Immerhin soll ein wenig Frischluft ja gut für die grauen Zellen am Spieltisch sein, wenngleich man das gegen die zum Spielen vertane Zeit abwägen muss. Entsprechend engagiert wurde am Nachmittag wieder das Spielfieber ausgelebt.
Wie erwartet wurden an diesem Tag nicht weniger als fünf Begegnungen unserer aktuellen Tichuliga ausgetragen. Dabei konnte Rosi ihre deutliche Führung mit einem klaren Sieg in allen Runden halten und zum Teil ausbauen.
Hatte die letzte Nacht etwa Spuren hinterlassen? Gegen zwei Uhr läuteten die nur noch acht wachen Spieler eine Absackerrunde "6 nimmt!" ein, nach drei Uhr in der Frühe verschwanden auch diese Richtung Bettzipfel.
Sonntag morgen: Frühstück, Sachen packen, und... Spielen!!! Bis zur Rückfahrt waren immerhin noch über zwei Stunden Zeit. Nach dem Mittagessen verloste Friedel noch ein paar Spiele, die von Verlagen gespendet worden waren. Danach ging es ab in den Bus und nach Hause.
Und da sitze ich jetzt im Bus - den Laptop auf den Knien - und schreibe diese Zeilen, solange ich noch wach bin. Friedel für die vorbildliche Organisation und den Mitarbeitern des EAB-Gästehauses haben wir ein wunderschönes Wochenende zu verdanken. Auch ohne alle gefragt zu haben bin ich sicher, dass sich jeder auf eine Wiederholung zu gegebener Zeit schon jetzt freut.
Hartmut