Alljährlich im Mai findet nicht weit von unserem Zuhause ein kleines aber feines Spielefest statt, das wir bislang nicht hinreichend auf unserer Homepage gewürdigt haben. Dabei sind doch einige - aber wie ich finde immer noch zu wenige - von uns dort regelmäßig zu Gast. Es wird wirklich Zeit, mal eine allgemeine Empfehlung für den Spielewahnsinn in Herne auszusprechen, denn wer an Spielen interessiert ist, keine weiten Wege machen muss und dennoch nicht hingeht, der hat etwas verpasst.
Peter Janshoff und seine emsigen Mitarbeiter vom Spielezentrum Herne stellen jedes Jahr ein beachtliches Programm auf die Beine, das drei Tage lang von Freitag bis Sonntag die Besucher erfreut. Ort des Geschehens ist stets das Kulturzentrum der Stadt Herne in zentraler Lage. Unter anderem werden viele Spieleturniere angeboten. Schließlich ist das Spielezentrum auch Ausrichter der meisten landesweit gespielten Turnierserien der letzten Jahre. Wohl am bekanntesten sind die Turniere zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel (dazu später mehr), Die Siedler von Catan, Carcassonne, Alhambra.
Draußen finden vor allem Kinder ein großes Angebot an Aktionsspielen und -Geräten. Im Inneren tummeln sich auf zwei Etagen die Brettspieler. Der oft bemühte Vergleich zur SPIEL in Essen ist nicht zulässig. Die Herbstmesse ist um ein Vielfaches größer (und auch teurer!) als der Spielewahnsinn. Aber Größe ist eben wie so oft im Leben nicht alles. Der Spielewahnsinn kann etliche Pluspunkte verbuchen:
Ansonsten kann man auch hier Spiele kaufen, neue wie gebrauchte. Minuspunkte? Eigentlich keine. Wer nur einen originellen Schauplatz sucht, um sich bei ausgiebigen Spaziergängen von den am Wegesrand bietenden Eindrücken einnehmen zu lassen, wird enttäuscht werden. Flott herumgelaufen ist man locker in einer Viertelstunde am Gesamtgeschehen vorbeigerauscht. Wer sowas braucht, geht eben doch besser zur SPIEL, Cebit, Grüne Woche, ...
Nach diesen allgemeinen Betrachtungen kommen wir mal zu den besonderen Eindrücken des diesjährigen Spielewahnsinns.
Zuhause bezog Familie Harbke aus Hamburg bei uns Quartier, hatte sich doch Jörg mit seinen Spielfreunden der "Pfeffersäcke" erstmals für die Deutschen Mannschaftsmeisterschaten im Brettspiel qualifiziert. Auch wir hatten uns - zum vierten Mal in Folge! - wenn auch knapp qualifiziert, wie wir zuvor berichteten.
Samstag war der große Tag des Turniers. Gespielt wurden die Neuheiten "Australia" (Wolfgang Kramer, Michael Kiesling, erschienen bei Ravensburger), "Der Turmbau zu Babel" (Reiner Knizia, Hans im Glück), "Amazonas" (Stefan Dorra, Kosmos) und "Niagara" (Thomas Liesching, Zoch). Die Spieleauswahl von Peter Janshoff und Jo Weigand - zugleich oberster Regelhüter im Vorfeld und während des Turniers - traf diesmal auf breite Zustimmung, wurde doch in allen Spielen die geschätzte Mischung aus Taktik / Strategie und etwas Glück geboten.
Der Zeitplan ging auch gut auf, etwa gegen 18 Uhr hatten alle ihre Spiele beendet, so dass eine gute Stunde später die Siegerehrung pünktlich stattfinden konnte. Von den 34 teilnehmenden Mannschaften blieb "Hiespielchen" am Ende ein solider Mittelfeldplatz 19, die "Pfeffersäcke" erreichten Platz 26. Die im Hiesfelder Regionalturnier souverän erfolgreichen "Eiswürfel" konnten sich über einen Pokal und Platz 3 in Herne freuen - hierfür unser besonderer Glückwunsch! Knapper Sieger wurde das Team "ESCH" vom Erwachsenen-Spieleclub Hamburg. Der Abend sollte bei einem guten chinesischen Essen in größerer Spielerrunde gemütlich ausklingen.
Am Sonntag zog es mich dann mit Familie nach Herne, schließlich wollten wir das Spieleangebot nochmal richtig auskosten. Unter den Fotos besonders zu beachten ist der Partnerlook-Schnappschuss von Erik und Uwe Rosenberg - da lacht das Lookout-Schaf!
Bilstein und Herne sind vorbei. Was bleibt, sind viele schöne Erinnerungen und das Wissen um viele neue Spielideen am Markt. Für die guten darunter öffne ich in diesen Tagen die Geldbörse, denn der Jäger und Sammler in mir wird durch diese Stätten der Suchtförderung immer besonders aus der Reserve gelockt. Ich freue mich schon auf's nächste Mal!
Hartmut